Der Skimythos St. Moritz

Corviglia - von der Wiege des Wintertourismus zum Home of Championships

St. Moritz ist zweifellos die profilierteste Schneesportdestination der Welt: Es sind die zahlreichen Pionierleistungen, die für Gänsehaut sorgen. St. Moritz hat eine touristisch bedeutende Geschichte, die ihren Zauber nicht verliert, egal wie oft sie erzählt wird:

Die Geschichte von Winterpionier Johannes Badrutt

Der erste Pionier, von welchem erzählt werden soll, ist ein erfolgreicher Engadiner Hotelier namens Johannes Badrutt, der die touristische Sommersaison im Oberengadin mit vielen Gästen aus England beflügelte. Die Gäste kamen aus einem Land, das bekannt war für das feuchte und regnerische Klima. Als der Hotelier den Gästen im Herbst 1864 erklärte, dass die Sonne das Engadin auch im Winter verwöhnt, glaubten diese den Worten des Hoteliers kaum. Dieser wettete mit den englischen Gästen und versprach, die Hotelkosten zu übernehmen, sollten sie nicht zufrieden sein. Wenn es den Gästen gefiel, dürften sie solange bleiben, wie sie möchten. Die geladenen Engländer konnten die Wette gar nicht verlieren – deshalb liessen sie nicht lange bitten und kamen im Winter 1864/65 zur Weihnachtszeit nach St. Moritz. Den Engländern bereiteten die Wintermonate so viel Freude, dass sie erst nach Ostern sonnengebräunt die Rückkehr antraten. Die ersten Wintertouristen der Alpen waren geschaffen und der Wintertourismus nahm mit dem geschickten Schachzug von Johannes Badrutt seinen Lauf.

Kreativ-Zündung der Pioniere
Die Nachricht vom sonnenverwöhnten Engadin war schnell verbreitet und es wurde auch kräftig die Werbetrommel gerührt: „Durchwärmt von der echten, glühenden Höhensonne kehrt man erfrischt, gebräunt und abgehärtet, verjüngt und gestählt zurück an die tägliche Arbeit.“

Als die Engländer in Scharen in den Winterurlaub nach St. Moritz kamen, wurden fast jährlich Innovationen lanciert, um die Touristen zu unterhalten. So wurde bereits im Winter 1868 der erste englische Eislaufclub gegründet, darauf folgten die ersten Kurvereine der Schweiz, das erste Curlingspiel und der erste Curling Club auf dem Kontinent im Jahr 1880, und 1884-85 der Bau des legendären Cresta Runs.



Ski-WM- und Olympia-Berg Corviglia

Zu den grössten Sportveranstaltungen, die auf Corviglia durchgeführt wurden, gehören:

  • 1928: Olympische Winterspiele in St. Moritz (die zweite Austragung von Winterspielen überhaupt)
  • 1934: Erste in St. Moritz ausgetragene FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft
  • 1948: Olympische Winterspiele in St. Moritz (die ersten Winterspiele nach Beendigung des 2. Weltkrieges)
  • 1948: FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft
  • 1974: FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft
  • 2003: FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft (gleichzeitig der erste alpine Grossanlass, an dem vorwiegend auf zertifizierten Ökostrom gesetzt wurde: Clean Energy St. Moritz)
  • 2017: Fünfte in St. Moritz ausgetragene FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft


Skimythos St. Moritz

Die Ski-WM vom Februar 2017 war bereits die fünfte alpine Ski-WM, die in St. Moritz ausgetragen wurde. Kein anderer Ort konnte bereits so viele alpine Ski-Weltmeisterschaften und dazu noch zwei Olympische Winterspiele (1928 sowie 1948) austragen. Das sportliche Vermächtnis der Corviglia ist riesig. Diesem Mythos wird im folgenden Video Rechnung getragen:



Impressionen der Ski-WM 2017

Was war das für eine Ski-WM im Februar 2017! Das Schweizer Skiteam holt unglaublich viele Medaillen und wird erst am letzten Renntag von den Kollegen aus Österreich im Medaillenspiegel überholt. Die unzähligen Gäste, die am Super Sunday gleich zwei Rennen geniessen durften, verbreiteten eine ansteckend positive Stimmung. Wir hoffen, dass auf die fünfte FIS alpinen Ski-Weltmeisterschaften bald die sechste Austragung auf dem St. Moritzer Hausberg Corviglia folgt!



Die Geschichte lebt

St. Moritz mit dem Hausberg Corviglia schaut zurück auf eine Vergangenheit, die viel Stoff für spannende Geschichten bietet. Um diese zum Leben zu erwecken, kreierte das Bergbahnunternehmen Engadin St. Moritz Mountains die Augmented-Reality-App WINTEROLYMP. Das digitale Erlebnis vereint Tourismus, Kultur und Geschichte in einer Kombination aus Realität und Technik.

An vier Stationen erfahren die Besucherinnen und Besucher etwa, wie Johannes Badrutt den Wintertourismus in Gang setzte, welche Persönlichkeiten die St. Moritzer Skigeschichte prägten oder wie der Bronze-Steinbock auf den Piz Nair gelangte. Mit Start an der Talstation in St. Moritz Dorf führt die interaktive Entdeckungsreise über Chantarella und die Quattro Bar bei der Bergstation Corviglia bis zum Guardian Grischun auf dem Piz Nair.